BIGUI – Mein Weg in die Welt der Farben, Formen und Gefühle

BIGUI – Mein Weg in die Welt der Farben, Formen und Gefühle

Manchmal beginnt der Weg zur eigenen künstlerischen Identität nicht in einem Atelier, sondern mitten im Leben – durch Begegnungen, Orte, Gerüche und Erinnerungen. Mein Name ist BIGUI, und dieser Name trägt eine Geschichte in sich. Eine Geschichte, die zwischen Deutschland und Brasilien, zwischen Farbenfreude und künstlerischem Ausdruck, zwischen Neugier und innerem Ruf beginnt.

Schon als Kind hatte ich ein Gespür für Farben. Eine leuchtende Wand, ein sattes Blau, ein Sonnenuntergang, der in Orange und Rosa zerfließt – all das berührte mich tief. Doch erst im Jahr 2000, nach dem Umzug mit meiner Familie nach Brasilien, entfaltete sich meine Leidenschaft für die bildende Kunst.

Brasilien – Ein Land der Farben und Inspiration

Brasilien ist ein Land, das nicht leise ist. Es pulsiert. Es leuchtet. Es tanzt. Und es hat meine künstlerische Seele geweckt. Schon am ersten Tag war ich überwältigt: von der Lebendigkeit der Kultur, dem satten Grün der Natur, der Vielfalt der Menschen – und vor allem von der Intensität der Farben, die in jedem Winkel dieses Landes zu spüren ist.

Ich besuchte Galerien in Curitiba, São Paulo, Rio de Janeiro – Orte, an denen zeitgenössische Kunst, traditionelle Malerei und urbane Ausdrucksformen aufeinandertrafen. Jede Ausstellung, jedes Gemälde schien mir zu sagen: „Du musst malen.“

Vom ersten Pinselstrich zur eigenen Handschrift

Ich begann mit Ölmalerei, doch der Geruch der Farben war für mich nicht erträglich – ich bekam Kopfschmerzen, brach ab, war enttäuscht. Doch etwas in mir blieb wach. Das Verlangen zu malen war nicht verschwunden.

Durch Zufall entdeckte ich eine Ausstellung von Nanci Bastos, einer brasilianischen Künstlerin, deren Arbeiten mich tief berührten. Ihre großformatigen Acrylbilder – Kaffeebohnen, Früchte, Stillleben mit Struktur und Tiefe – sprachen zu mir. Ich rief sie an. Mit zehn Worten Portugiesisch fragte ich, ob sie mir Unterricht geben würde. Sie sagte ja.

Das war der Beginn meiner Reise in die Welt der Acrylmalerei – eine Technik, die mich bis heute begleitet. Nanci brachte mir bei, mit Schichtmalerei, Spachteltechniken, Farbverläufen und Gipsuntergründen zu arbeiten. Ich lernte, wie sich Licht durch Farbe transportieren lässt. Wie aus einem weißen Blatt ein emotionales Kunstwerk entstehen kann. Wie wichtig es ist, Geduld mit der eigenen Handschrift zu haben.

BIGUI – Ein Name mit Seele

Als ich mein erstes Werk fertigstellte, sagte Nanci zu mir: „Birgit, du musst dein Bild signieren.“
Ich überlegte. Die Kinder im Armenviertel Vila Zumbi, in dem ich arbeitete, nannten mich liebevoll „BIGUI“, da sie das deutsche „R“ nicht aussprechen konnten. Dieser Spitzname war für mich mehr als ein Klang – er war ein Teil meiner Geschichte. Und so wurde BIGUI mein Künstlername. Seitdem signiere ich jedes meiner Kunstwerke mit diesem Namen. Ein Zeichen für Herkunft, Erinnerung, Verbindung.

Die Rückkehr nach Deutschland – Kunst als Kompass

2011 zog ich mit meiner Familie zurück nach Deutschland – im Gepäck: Erinnerungen, eine neue Sicht auf die Welt und ein kleiner Schatz an Gemälden. Ich ging mit einem Bild in eine Galerie in Coburg, nur um es einrahmen zu lassen. Die Galeristin sah es an, fragte mich: „Wer hat das gemalt?“
Ich antwortete: „Ich.“
Und genau in diesem Moment begann der nächste Abschnitt meiner Künstlerreise.

Es folgten zwei Vernissagen, Artikel in der Tagespresse, viele neugierige Besucherinnen und Besucher – und ein neues Atelier. Ich richtete mein eigenes Studio ein und beschloss, meine Werke überregional auszustellen.

Galerien, Messen und internationale Ausstellungen

Von Coburg nach Fulda, Bamberg, Erfurt – meine Gemälde fanden Interesse, Resonanz und Käufer. Ich begann, gezielt mit Galerien zu arbeiten, mich auf Kunstmessen zu bewerben und meine Arbeiten auch international zu zeigen.
In Italien, Frankreich, den Niederlanden – und sogar in Miami – wurden meine Werke bereits ausgestellt. Drei meiner Gemälde reisten über den Atlantik. Es war ein berührender Moment, meine Kunst in einem so internationalen Kontext zu sehen.

Auch in Deutschland war ich auf zahlreichen Kunstmessen und Ausstellungen vertreten: Berlin, Hamburg, Köln, Nürnberg, Magdeburg und viele mehr. Meine komplette Ausstellungsgeschichte dokumentiere ich in meiner künstlerischen Vita, die ich mit Stolz pflege.

Kunst als Begegnung – mit Menschen und Emotionen

Was mich über all die Jahre am meisten berührt hat, sind die Menschen, die meine Kunst kaufen, mit mir sprechen, ihre Gedanken teilen. Kund*innen, die mir sagen, wie ein Gemälde sie verändert hat. Wie ein Farbton eine Erinnerung geweckt hat. Diese Momente geben mir Kraft – und sie bestätigen mir, dass Kunst mehr ist als Dekoration. Sie ist Begegnung.

Heute: Ein neues Atelier, neue Ausstellungen, neue Energie

Im Jahr 2024 sind wir nach Schleswig-Holstein, Nähe Hamburg gezogen – und erneut öffneten sich neue Türen. Ich habe viele Kontakte in der norddeutschen Kunstszene geknüpft, erste Ausstellungen vorbereitet und freue mich auf das, was kommt. Die Neugier bleibt. Die Farben auch.


BIGUI – Ausdruck in Farbe. Gefühl auf Leinwand.

Meine Kunst ist nicht geplant. Sie entsteht. Aus Impulsen, Erlebnissen, Licht, Stille. Ich male, was ich fühle – und hoffe, dass es auch andere fühlen können. Jedes Bild ist ein Teil meiner Geschichte. Und vielleicht ein Teil von deiner.

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